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  Politik für Tiere

Politische Arbeit FÜR die Tiere betrachten wir Teil unserer Aufgabe und ausgesprochen wichtig in einer Zeit, wo landwirtschaftliche Nutztiere mehr und mehr zu Produktionsmasse verkommen. Es sind fühlende soziale Lebewesen, keine Schlachtkörper.

Wir setzen uns für horntragende Schafe, Ziegen und Rinder ein, die in ihrem Herdenverband leben dürfen. Wichtig ist es, menschenbezogene Rassen zu erhalten und die Tiere von klein an freundlich und respektvoll zu behandeln und sich gegenseitiges Vertrauen zu erarbeiten. Das braucht Zeit und Geduld, aber nur so lassen sich Beziehungen aufbauen, egal ob mit Menschen oder Tieren. Die Tiere danken es uns jeden Tag. 

Max - Waldschafbock der ArcheSchäferei, auch in der Zuchtgruppe sehr freundlich und respektvoll uns Menschen gegenüber

Enthornung ist eine Qual für die Tiere. Die Hornknospen werden bei den Jungtieren herausgebrannt. In Deutschland ist dafür keine Betäubung vorgeschrieben, nur Schmerzmittel. Neuere Untersuchungen zeigen auch nach Wochen eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit enthornter Jungtiere (vgl. link zu SWR2 Wissen).

Gibt man genug Raum sind die Hörner weder bei Schafen, Ziegen oder auch Rindern ein Problem. Das ist unsere Erfahrung und auch die vieler anderer Bauern. Doch sollte man sich die Vererber auch dem Gemüt nach anschauen - nicht nur nach Leistungskriterien. Die Tiere benötigen mehr Platz und damit wird die Stallhaltung und der Transport teurer. Ein Antrag auf finanzielle Unterstützung für Züchter horntragender Rinder in der Schweiz ist 2018 leider gescheitert hornkuh.ch

Mit Tierpatenschaften, Mitgliedschaften oder über das Produkt kann der Verbraucher horntragende Weidetiere unterstützen. Es gibt Milch und Käse von gehörnten Demeter-Kühen im Handel, Rindfleisch vom URIA e.V. etc.

Das sollte es uns Wert sein. Wir kupieren auch keine Hundeohren mehr. Bei der Ferkelkastration ist dringend Nachholbedarf  - "pfui" an den Bauernverband und die entscheidenden Minister. Auch hier empfiehlt sich das Bio-Schwein. Die Schwäbisch-Hällischen gibt es auch in Dosen.

Ansonsten kann der Landwirt mit hornlosen Rassen arbeiten. Allerdings haben Hörner auch physiologische Eigenschaften für das Tier und daher sollte man nicht generell alle Rassen auf "genetisch hornlos" züchten. Bei Ziegen leidet dabei z.B. die Fruchtbarkeit. Daher sieht man nach wie vor viele horntragende Ziegenrassen.

HIER ein interessanter link zum SWR2-Wissen Audiobeitrag mit dem Thema Hornkühe unserer Schweizer Nachbarn.

SWR2 Wissen Ganze Seite

Alle Vorfahren unserer Nutztiere trugen Horn, sowohl männliche als auch weibliche Tiere. Bei vielen der alten Nutztierrassen sind die Hörner noch heute Rassebestandteil. Da hier oft Weidehaltung betrieben wird, gibt es auch kaum Probleme. Und es sieht großartig aus.

 

Englisches Parkrind, Archehof Rengershausen

Rassevorstellung White Park/ Englisches Parkrind auf youtube

 

Rotes Höhenvieh mit Nachwuchs, Archehof Rengershausen

 

In allen alten Zeichnungen und Symbolen sind die Hörner der Tiere erkennbar. Ob bei den Höhlenmalereien, auf mittelalterlichen Gemälden von Wiederkäuern, dem Ochsen im Stall von Bethlehem, der Kuh in der Kunst oder dem Symbol des Sternzeichen  "Stier" - überall sind die Hörner der Tiere zu sehen.

Man beachte - es sind nicht nur die Stiere, Widder und Ziegenböcke,  auch weibliche Tiere - also die Wiederkäuerinnen - tragen Horn. Die gehörnten Rinder weiter oben sind alles Mädels, nur beim Jungvieh mag auch ein Bullenkalb dabei sein. Sogar das Sternbild des Stier ist eigentlich weiblich und wird dem Element Erde zugeordnet.

Tierkreiszeichen Stier/Taurus - Quelle: Clipart gemeinfrei

 

Bison aus der Höhle von Altamira/ Nordspanien. Nutzung von 16.000-11.000 v.Chr.  Quelle Ramessos/ Wikipedia-Commons

Gemeinfreie Zeichnungen von Höhlen-Rindern hab ich nicht gefunden, man kann sie sich aber in den entsprechenden Sammlungen und Filmen selbst anschauen z.B. unter

Höhelmalerei br

Höhle von Lascaux youtube-link

 

 

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Sendereihe des WDR zu seltenen heimischen Rassen aus Thüringen und Nordostdeutschland

"Alte Nutztier-Rassen sind widerstandsfähig gegen Krankheiten, haben einen starken Mutterinstinkt und uralte Gene. Sie gaben ganzen Landstrichen ihr Gepräge. Inzwischen führen sie ein Nischendasein. Doch muss das sein? Eine fünfteilige Doku-Reihe im MDR FERNSEHEN stellt die wunderbaren Tiere und ihre idealistischen Halter vor."

"Sie gehören zu uns, sind hoffnungslos altmodisch und vom Aussterben bedroht - Stallgeflüster"

Doku-Soap von Ute Gebardt

Gerd Steuding - Merino Langwollschaf

Gunther Gernandt - Thüringisch-Sächsisches Kaltblut

Chris Bilobram - Harzer Höhenvieh und Imkerei

Peter Großengießer - Harzer Ziege und Harzer Fuchs

Theodor Bonkhoff - Deutsches Sattelschwein

Stallgeflüster Teil 1

Stallgeflüster Teil 2

Stallgeflüster Teil 3

Stallgeflüster Teil 4

Stallgeflüster Teil 5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

Ganzjährige Weidehaltung

Auch wenn das Wetter mal mies ist- unsere Tiere bevorzugen es eindeutig, draußen zu leben und wollen nicht im Stall eingesperrt sein. Moderne Hygienevorschriften machen es oft schwierig Freilandhaltung für Nutztiere zu organisieren.

Die Veterinär-Vorschriften zur Freilandhaltung für Schweine sind extrem aufwendig. "Lasst die Sau raus" NDR Reportage

Bei Schafen geht das zum Glück noch recht gut. Weil immer mal wieder Nachfragen kommen, hier ein paar grundlegende Informationen: 

Unsere Schafe leben nahezu ganzjährig draußen und immer im Herdenverband, auch die Buben. So lang es genug zu futtern gibt, sind unsere Alten Rassen da sehr robust. Auch die großen Herden der Wanderschäfer sind im Winter draußen unterwegs. Also kein Grund zur Beunruhigung, auch wenn man als Mensch mit kalten Zehen zu kämpfen hat.

Weil die Tiere bei uns alt werden dürfen, sehen eventuell nicht alle immer wie aus dem Ei gepellt aus. Alte Menschen bekommen einen Bauch und so ist es auch manchmal bei den Schafen. Auch Nutztiere können mal krank werden, ein "Schlägle" bekommen, mit einem zackigen Wetterumschwung kämpfen oder sich das Bein verstauchen - aber genau wie Menschen sind die anpassungsfähig, können sie auch wieder gesund werden. Man muss nicht immer gleich den Metzger anfunken.

Kritischer als der Winter sind heiße oder auch feuchtwarme Sommer mit vielen Insekten. Wenn diese dann noch globalisierte Viren übertragen kann es auch für robuste Rassen eng werden. Für beide Varianten gibt es aber nur begrenzt vorbeugende Methoden. Das Mittel der Wahl ist ein gutes Immunsystem - also Bewegung, frische Luft, gutes abwechslungsreiches Weidefutter, immer wieder neue Anpassungsmöglichkeiten und ein Leben im Herdenverband.

Ganz schlecht ist es, wenn Passanten Futter in die Weide werfen - dabei ist schon manches Schaf zu Grunde gegangen. Schafe sind empfindlich auf abrupten Futterwechsel und haben bei Getreideprodukten leider auch keine interne Hemmschwelle. Wir freuen uns über Futterspenden, doch Brot & Co bitte ausschließlich vor die Haustür stellen und NICHT selbst füttern. Vielen Dank.

Milchkühe werden in der EU etwa 4 Jahre alt - Tendenz fallend. An sich kann eine Milchkuh von Natur aus durchaus 15-20 Jahre alt werden. Haltung, Nutzungsintensität und Futter lassen das bei modernen Hochleistungskühen aber nicht mehr zu. Das ist unser Verschulden.

Bei den Schafen sieht es ein wenig besser aus. Trotzdem werden Schafe selten älter als 5-6 Jahre. Dann werden sie als "Brackschafe" bezeichnet, man traut ihnen nicht mehr viel zu. Als ein Schafhalter einen Steinschafbock bei mir kaufen wollte, war ihm der 2jährige "zu alt". Man bedenke, das Wald- und Steinschafe entspannt 10 Jahre alt werden und die Buben bis 3 Jahre immer noch wachsen. Die meisten meiner bisherigen Tiere sind 12-14 Jahre alt geworden. Waldschaf Paula, die ich 6-jährig als "Brackschaf" übernommen hatte, wurde 16. 

So schlecht kann unsere Weidehaltung also nicht sein.

Trotzdem machen sich Menschen Sorgen, wenn sie die Tiere draußen sehen - im Winter, im Schnee, im Regen. Das ist aber artgerecht. Was Wetter gehört seit Jahrtausenden dazu. Schatten im Sommer ist für Wolltiere wichtig. Sich einschneien lassen macht Schafen aber nichts aus. 

Lämmer werden mit einem Pelzmantel geboren. Auch erwachsene Tiere behalten natürlich ihre Wolle als Witterungsschutz. Wenn es mal Bedarf gibt, kann ein Tier auch unter Dach gebracht werden und intensiver versorgt. Beobachtet man die Tiere, fällt aber auf, dass sie auch im Winter gern im Freien nächtigen und am liebsten bei der Herde bleiben möchten.

Wenn es nicht mehr geht, gibt es drei Varianten. Das Tier stirbt auf natürlichem Wege. Der Tierarzt schickt es zu den Wolkenschafen. Oder wir gehen zum Metzger. Dann sind wir bei der Bio-Metzgerei Griesshaber aus dem Nachbarort gut aufgehoben. Dort wird freundliche, professionell, ruhig und respektvoll mit den Tieren umgegangen. Ich bin keine Vegetarierin, esse aber deutlich weniger Fleisch seit ich eigene Tiere habe. Es ist ein Unterschied, ob man Fleisch in Zellophan kauft oder "Winni" im Kühlschrank liegt. Und das ist gut so.

***

Auch wenn das Wetter nicht immer mitmacht, auch wenn man mal Dreck in den Klauen hängen hat, auch wenn das Gras im Sommer 2018 viel zu trocken war und es im Winter ab und zu matscht - das ist ALLES besser als auf Spaltenböden zu leben, ohne Sonne, Frischluft und Bewegung, nur fressen zu können was einem vorgesetzt wird und nicht mehr selbst knabbern und wählen zu dürfen, seine Kinder kaum zu Gesicht zu bekommen, jede Menge Körperteile abgeschnitten, abgenagt oder ausgebrannt zu bekommen, sich kaum herumdrehen zu können, viel zu viel Artgenossen auf viel zu wenig Platz zu haben und sich nicht aus dem Wege gehen zu können.

  • wir wollen auf die Weide
  • wir wollen keine Massentierhaltung
  • wir wollen Hüterinnen und freundliche Herdenchefs, denen wir gerne und vertrauensvoll folgen können
  • wir wollen mit unserem Nachwuchs zusammen sein
  • wir wollen kommunizieren, wie es unsere Art ist
  • wir wollen unsere Körperteile behalten

 

Die Schafe der ArcheSchäferei behalten ihre Hörner, ihre Schwänze. Es wird nichts kupiert oder abgeschnitten. Nur die Wolle muss 1x/ Jahr runter aber das ist wie ein Gang zum Frisör. Da passiert nichts. Daraus entstehen wunderschöne Wollprodukte und das Tier lebt lustig weiter. Ohrmarken sind verpflichtend, da kommen wir nicht drumherum. Ich hab aber nach viel Diskussion mit dem Veterinäramt die Genehmigung erhalten die kleinen Marken zu nehmen! Wow.

 

URIA e.V. - es ist Zeit für glückliche Tiere!

Rinderzüchter Hermann Maier aus Balingen hat in langjährigem Kampf mit den Behörden durchgesetzt, dass er seine Rinder auf seiner Weide schießen darf. Mit der Mobilen Schlachtbox kann das Tier inmitten seiner Herde bleiben. Die Herde zu verlassen ist der größte Stress für ein Herdentier! Inzwischen hat er eine Initiative gegen Ohrmarken gestartet. URIA ist seit einigen Jahren ein e.V., dem man auch beitreten kann.  

 

 

Wir freuen uns über deine Unterstützung für unsere Tiere und die bäuerliche Landwirtschaft auf der jährlichen Demo "Wir haben es satt - Essen ist politisch" oder beim Besuch unserer Veranstaltungen.

Wer mit dem Geldbeutel abstimmen will: Es gibt leckere Heumilch von gehörnten Demeter-Kühen in der Glasflasche zu kaufen und auch Hornkuhkäse ist im Handel. URIA e.V. versendet auch Fleischpakete.

Dass wir in der ArcheSchäferei vegetarische Wollprodukte von gehörnten Urschafen anbieten, ist ja bekannt.

 

 

Demeter Kühe haben Hörner - mit vielen Berichten (Horngeschichten), Videos, links und Horntragenden Kühen

Schweizer Hornkuhinitiative hornkuh.ch

 

 

Der Bauernverband ist leider nicht auf der Seite von bäuerlicher Landwirtschaft und Bauernhöfen. Es verbündet sich seit Jahrzehnten mit der Agroindustrie.

Akte D - Die Macht der Bauernlobby / ARD-Doku

 

Wir sind Mitglied in der Arbeitsgemeinschaf Bäuerliche Landwirtschaft / ABL !